Windstille und Sturmböen

Pfingstmontag – ein Tag, der oft im Schatten des aufregenden Pfingstsonntags steht. Während der Pfingstsonntag mit dem Brausen eines gewaltigen Windes und feurigen Zungen die spektakuläre Ankunft des Heiligen Geistes feiert, bietet der Pfingstmontag eine Gelegenheit, die Stille nach dem Sturm zu reflektieren.

Erinnern Sie sich an die Geschichte aus der Apostelgeschichte, wo nach dem Wind und dem Feuer plötzlich alles möglich scheint? Die Jünger, die einst ängstlich und versteckt waren, treten nun mutig vor und sprechen zu den Menschen aus aller Welt. Doch was geschieht, wenn der Wind nachlässt, das Feuer erlischt und die Menge sich zerstreut?

Hier liegt die wahre Herausforderung und gleichzeitig das wahre Geschenk des Pfingstmontags: Das Wirken des Geistes in der Stille unseres Alltags. „Der Geist hilft uns in unserer Schwachheit“ (Römer 8,26). Es ist leicht, in Momenten großer Begeisterung voller Glauben zu sein; die Kunst jedoch ist es, im alltäglichen Treiben nicht das leise Wirken des Geistes zu überhören.

Am Pfingstmontag dürfen wir innehalten und uns fragen: Wie wirkt der Heilige Geist durch mich, wenn keine Feuerzungen sichtbar sind und kein Sturmwind hörbar ist? Vielleicht ist es ein freundliches Wort, ein geduldiges Zuhören oder eine Tat der Nächstenliebe, die kein großes Publikum findet.

In der Stille nach dem Pfingststurm lädt uns der Pfingstmontag ein, auf die sanfte, still wirkende Kraft des Heiligen Geistes zu achten, der nicht nur in spektakulären Momenten, sondern gerade in den alltäglichen Begegnungen und kleinen Gesten gegenwärtig ist.

So wie der Wind, der mal als sanfte Brise und mal als starker Sturm weht, so vielseitig ist das Wirken des Geistes in unserem Leben. Lassen Sie uns diesen Pfingstmontag dazu nutzen, diese Gegenwart in unserem Leben neu zu entdecken und zu schätzen.

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