Stellen Sie sich vor, Sie senden eine Postkarte aus dem Urlaub an Ihre geliebte Schwester, sorgfältig adressiert, frankiert und eingeworfen – und doch erreicht sie ihr Ziel nie. Sie schwebt irgendwo im Nirgendwo, trotz korrekter Adresse und aller guten Absichten. Eine ähnlich kuriose Situation stellen wir uns oft vor, wenn wir versuchen, Gott eine Nachricht zu schicken, oder besser gesagt, seine genaue Adresse herauszufinden.
Geben wir „Gottes Wohnort“ in Google Maps ein, enden wir wahrscheinlich bei einer himmlisch klingenden Pizzeria. Doch die Bibel bietet uns eine tiefere Orientierungshilfe, sie sagt, Gott wohnt im Himmel – einer exklusiven Gegend, vermutlich mit himmlischem Panorama, weit entfernt von all dem irdischen Trubel.
Aber Gott ist nicht nur ein entfernter himmlischer Wesen. Nein, er ist viel näher, als wir denken. Jesaja 57,15 verrät uns: „Ich wohne in der Höhe und im Heiligen, und bei dem, der zerschlagenen und demütigen Geistes ist.“ Also, nicht nur in der „Himmelstraße 1“, sondern auch mitten unter uns, in den Herzen der Demütigen und Zerschlagenen.
Das nächste Mal, wenn Sie also gemütlich in Ihrem Wohnzimmer sitzen und sich fragen, ob Gott wohl nebenan das Licht anhat, erinnern Sie sich daran, dass er vielleicht direkt neben Ihnen auf dem Sofa Platz genommen hat. Er hört zu, wie Sie vom Tag berichten, und vielleicht nickt er sogar, wenn Sie sich mal wieder über den Lärm des Nachbarn ärgern.
Gott hat nicht nur seine Adresse in den Weiten des Himmels, sondern er hat Fußmatten überall ausgelegt – in unseren Kirchen, unseren Häusern, ja sogar in unseren chaotischsten Alltagsmomenten. Er ist überall dort, wo ein Herz offen ist, ihn einzuladen.
Wo wohnt also Gott? Er könnte bereits eingezogen sein, ganz ohne Umzugswagen, einfach überall dort, wo wir ihm die Tür unseres Herzens öffnen. Vielleicht sollten wir öfter mal rufen: „Komm herein, fühl dich wie zu Hause.“