Verlorene Medallien

Wer erinnert sich nicht an die glorreichen Zeiten der Bundesjugendspiele? Diese Tage, an denen man sich mit Wonne in den Sandkasten stürzte, um beim Weitsprung vielleicht doch einmal die 3-Meter-Marke zu knacken, oder sich beim 800-Meter-Lauf den Atem aus den Lungen hechelte, um am Ende doch nur die Teilnehmerurkunde zu ergattern.

Doch dieses Jahr? Regen! Die Bundesjugendspiele fallen in vielen Schulen aus. Die Schüler jubeln heimlich, die Lehrer seufzen erleichtert und die Eltern? Nun ja, sie wissen wohl nicht so recht, ob sie sich freuen oder doch ein bisschen enttäuscht sein sollen, dass ihre Kinder das Spektakel verpasst haben.

Aber was hat das alles mit der Bibel zu tun? Denken wir doch mal an den Propheten Elia. Er hatte mit Regen auch so seine Erfahrungen. Im 1. Könige 18,41-45 betete Elia für Regen, nachdem es lange Zeit dürr war:

„Und es geschah nach einiger Zeit, dass der Himmel sich verfinsterte von Wolken und Wind und es kam ein großer Regen.“ (1. Könige 18,45)

Vielleicht hat jemand zu viel gebetet und jetzt sitzen die Kinder und irgendwie auch wir im Regen. Aber genau wie Elia wusste, dass Regen ein Segen ist, können auch wir (vielleicht ja dann gemeinsam mit unseren Kindern) die verregneten Tage als eine Gelegenheit sehen, innezuhalten oder mal wieder etwas miteinander zu unternehmen und uns zu freuen. Kein Stress bei den Bundesjugendspielen, keine schweißtreibenden 800-Meter-Läufe, kein Frust über nicht erreichte Weitsprungrekorde.

Stattdessen könnten wir die Zeit nutzen, um uns auf das Wesentliche zu besinnen. Und wer weiß, vielleicht steckt in diesem unerwarteten sportfreien Tag mehr Segen, als wir denken.

Denn am Ende geht es nicht um Medaillen oder Urkunden, sondern darum, wie wir die Zeit nutzen und welche Freude wir daraus ziehen. Also, genießen Sie den Regen und die unerwartete Auszeit mit ihren Kindern. Denn im nächsten Jahr sind schließlich wieder Bundesjugendspiele – dann aber hoffentlich bei strahlendem Sonnenschein!

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