Ich habe ein Hobby, das nicht nur meine Freizeit bereichert, sondern auch in biblischer Hinsicht inspirierend ist: Ich bin Hobbybrauer. Während andere Menschen vielleicht Golf spielen oder Briefmarken sammeln, verbringe ich meine Wochenenden damit, Wasser, Hopfen, Malz und Hefe in eine wohlschmeckende Flüssigkeit zu verwandeln. Und glauben Sie mir, das hat mehr mit der Bibel zu tun, als man auf den ersten Blick vermuten würde!
Denken wir einmal an das berühmte Gleichnis vom Weinstock und den Reben. Jesus sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5) Jetzt könnte man argumentieren, dass Jesus von Wein und nicht von Bier spricht, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Es geht um die Pflege und die Geduld, die nötig sind, um etwas Gutes hervorzubringen. Und wie beim Weinanbau ist auch beim Bierbrauen viel Geduld gefragt.
In der Bibel gibt es noch viele weitere Verbindungen zum Bierbrauen. Noah, der alte Seefahrer, war bekannt dafür, nach der Sintflut einen Weinberg anzulegen und das erste Weinfest der Menschheitsgeschichte zu feiern. Ich bin mir sicher, wenn er das Bierbrauen gekannt hätte, hätte er auch ein paar Fässer gebraut! Schließlich muss man die Zeit an Bord einer Arche irgendwie überbrücken.
Auch Luther, der große Reformator, war ein großer Freund des Bieres. Seine Frau Katharina von Bora braute ein ausgezeichnetes Bier und Luther selbst sagte einmal: „Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken.“ Es war damals ein sicheres Getränk, da es im Gegensatz zum oft unsauberen Wasser keine Krankheitserreger enthielt.
Beim Bierbrauen geht es aber nicht nur um das Endprodukt, sondern auch um den Prozess. Es ist ein wenig wie bei unserem Glauben: Man nimmt die Zutaten des Lebens – die guten und die schlechten Zeiten, die Herausforderungen und die Freuden – und verwandelt sie mit Gottes Hilfe in etwas Schönes und Wertvolles. Und wie beim Bierbrauen erfordert auch unser Glaube Geduld, Pflege und die Bereitschaft, auf das richtige Ergebnis zu warten.
Also, das nächste Mal, wenn Sie ein Glas Bier in der Hand halten, denken Sie daran: Es steckt mehr dahinter als nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Es ist ein Zeichen der Pflege, der Geduld und der Hingabe – und vielleicht sogar ein bisschen göttlicher Segen.
Amen und Prost!