30 Tage Jesus: Unbeliebter Heimkehrer

Lukas 4,14–44

Es gibt Heimkehrer, und dann gibt es HEIMKEHRER. Stellen Sie sich vor, Sie besuchen Ihre Heimatstadt nach einer erfolgreichen Weltreise. Man erwartet eine herzliche Begrüßung und jede Menge Applaus. Aber für Jesus lief das etwas anders ab.

Jesus kam in die Synagoge von Nazareth und las aus dem Buch des Propheten Jesaja vor: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen…“ (Lukas 4,18). Die Leute waren zunächst beeindruckt. „Ist das nicht der Sohn von Josef?“ murmelten sie. Aber dann tat Jesus etwas Unerwartetes: Er deutete an, dass ein Prophet im eigenen Land nicht anerkannt wird. Das brachte die Stimmung schnell zum Kippen.

Die Nazarenser waren nicht erfreut, nein, sie waren wütend. „Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges… um ihn hinabzustürzen.“ (Lukas 4,29). Ein grandioser Empfang sieht anders aus. Doch Jesus entkam wie ein echter Meister der Überraschung, indem er einfach durch die Menge hindurchging. Man kann sich vorstellen, wie die Leute sich ratlos umschauten und fragten: „Wo ist er hin?“

Jesus ließ sich nicht entmutigen. Er zog weiter durch Galiläa und predigte in den Synagogen. Überall, wo er hinkam, brachte er die gute Nachricht, heilte Kranke und trieb Dämonen aus. „Und er predigte in den Synagogen in ganz Judäa.“ (Lukas 4,44). Jesus wurde zur landesweiten Sensation, während Nazareth weiterhin sein Lunchpaket ohne Wunder genießen durfte.

Die Geschichte zeigt uns, dass selbst der größte Heilige in seiner eigenen Heimatstadt oft wenig Anerkennung findet. Doch Jesus machte weiter, unbeirrt und voller Energie. Er wusste, dass seine Mission größer war als die Ablehnung einiger weniger. Und genau das macht ihn zu dem, was er ist – der Heiland, der die Welt veränderte.

Also, wenn Sie das nächste Mal das Gefühl haben, dass Ihre Heimatstadt Ihre Talente nicht zu schätzen weiß, denken Sie an Jesus. Gehen Sie weiter, finden Sie Ihren eigenen Weg und machen Sie das Beste aus den Gelegenheiten, die Ihnen gegeben werden. Und wer weiß, vielleicht enden Sie auch als landesweite Sensation – oder zumindest als jemand, der den Mut hatte, seinen Weg zu gehen.

Amen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner