30 Tage Jesus: Zöllner-Coup

Matthäus 9,9–13, Lukas 5,1–11, Johannes 1,35–51

Es gibt Teamzusammenstellungen und dann gibt es TEAMS, die einfach das Spielfeld umkrempeln. Jesus wusste genau, wen er für seine Mission brauchte – und es waren nicht die üblichen Verdächtigen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Simon Petrus, ein erfahrener Fischer, der gerade eine anstrengende Nacht ohne Fang hinter sich hat. Da steht Jesus am Ufer und sagt: „Fahrt hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!“ (Lukas 5,4). Simon, wahrscheinlich die Augen verdrehend, antwortet: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ (Lukas 5,5). Und zack, die Netze sind so voll, dass sie fast reißen. Petrus fällt vor Jesus auf die Knie und bekommt den Job des Lebens: „Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.“ (Lukas 5,10). Das war mal eine Karriereänderung!

Weiter geht’s mit Matthäus, dem Zöllner. Kein beliebter Mann, eher der Typ, der immer zu viel Steuern kassiert. Aber Jesus sieht ihn und sagt einfach: „Folge mir nach!“ (Matthäus 9,9). Und Matthäus? Der lässt alles stehen und liegen und folgt. Später beim Dinner, als Jesus mit Zöllnern und Sündern isst, murmeln die Pharisäer vor sich hin. Doch Jesus kontert: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“ (Matthäus 9,13). Das nennt man mal eine starke Ansage!

Und dann sind da noch die ersten Begegnungen mit Andreas, Johannes und Nathanael. Johannes der Täufer zeigt auf Jesus und sagt: „Siehe, das ist Gottes Lamm!“ (Johannes 1,36). Andreas und ein anderer Jünger folgen sofort. Und als Andreas seinen Bruder Simon mitbringt, sagt Jesus: „Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen.“ (Johannes 1,42). Das bedeutet „Fels“ – und das war Petrus dann auch.

Nathanael hatte so seine Zweifel, als er hörte, dass Jesus aus Nazareth kam. „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ (Johannes 1,46). Doch als er Jesus traf, war er überzeugt. Jesus hatte ihn nämlich schon gesehen, als er unter dem Feigenbaum saß, und Nathanael erkannte ihn als den Sohn Gottes.

Das Team war komplett – ein bunter Haufen aus Fischern, einem Zöllner und einigen Skeptikern. Aber Jesus wusste, dass gerade diese Vielfalt und ihre unterschiedlichen Hintergründe sie zu perfekten Jüngern machte.

Also, wenn Sie das nächste Mal ein Team zusammenstellen, denken Sie daran: Es sind nicht immer die perfekten Kandidaten, die die besten Ergebnisse liefern, sondern oft die unerwarteten Helden. Und wer weiß, vielleicht liegt auch in Ihnen ein potenzieller Jünger.

Amen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner