30 Tage Jesus: Beten wie ein Profi

Lukas 11,1–13, Lukas 18,1–14

Es gibt Gebete und dann gibt es GEBETE. Als die Jünger Jesus baten, ihnen das Beten beizubringen, wussten sie wohl, dass sie da den besten Lehrer hatten. Und wie immer enttäuschte Jesus nicht. Seine Anleitungen zum Gebet sind zeitlos und revolutionär zugleich.

Jesus begann mit einem Meisterwerk: dem Vaterunser. „Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag. Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung.“ (Lukas 11,2-4). Kurz, knackig und doch so umfassend. Es ist wie eine Checkliste für das tägliche Leben: Ehre Gott, bitte um das Nötigste, vergib und bitte um Vergebung, und bleib auf dem richtigen Weg.

Aber Jesus ließ es nicht bei einem einzigen Gebet. Er erzählte auch eine Geschichte von einem hartnäckigen Freund, der mitten in der Nacht Brot von seinem Nachbarn will. Der Nachbar, erst genervt, gibt schließlich nach: „Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.“ (Lukas 11,9). Das zeigt: Beharrlichkeit zahlt sich aus, sogar bei Gott. Also, keine Scheu vor nächtlichen Gebetsmarathons – Gott hört zu, auch wenn Sie sich wie ein nerviger Nachbar fühlen.

Und dann gab es da noch das Gleichnis vom ungerechten Richter und der hartnäckigen Witwe. Die Witwe, die ständig um Gerechtigkeit flehte, nervte den Richter so lange, bis er ihr schließlich gab, was sie wollte. „Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er bei ihnen lange warten?“ (Lukas 18,7). Eine Ermutigung, niemals aufzugeben – selbst wenn es so scheint, als ob Gott gerade eine Pause macht.

Und wer könnte die Lektion vom Pharisäer und dem Zöllner vergessen? Der Pharisäer betete voller Stolz: „Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die anderen Leute.“ (Lukas 18,11). Der Zöllner hingegen stand demütig da und sprach: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lukas 18,13). Das Fazit? „Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.“ (Lukas 18,14). Ein Gebet in Demut hat mehr Gewicht als all die stolzen Worte dieser Welt.

Jesus zeigt uns, dass Beten mehr ist als nur Worte aufsagen. Es geht um die Haltung des Herzens, die Beharrlichkeit und die Bereitschaft zur Demut. Das nächste Mal, wenn Sie beten, denken Sie daran: Sprechen Sie mit Gott wie mit einem Freund, seien Sie hartnäckig und vor allem demütig. Denn Gott hört zu – und er antwortet.

Amen.

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