Lukas 11,14–53
Es gibt Konflikte, und dann gibt es KONFLIKTE. Wenn Jesus sich mit den Pharisäern anlegte, dann flogen die Fetzen – und das war mehr als nur ein kleiner Streit über den besten Platz in der Synagoge.
Alles begann mit einem kleinen Exorzismus: Jesus trieb einen Dämon aus, der einen Mann stumm gemacht hatte. Die Menge staunte, aber die Pharisäer und Schriftgelehrten hatten da ihre Zweifel. „Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus“, murmelten sie (Lukas 11,15). Ein ziemlich gewagter Vorwurf. Jesus ließ sich das nicht gefallen und konterte: „Wenn nun der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen?“ (Lukas 11,18). Touché.
Dann kam die Forderung nach einem Zeichen vom Himmel. Aber Jesus hatte schon genug von den Skeptikern und antwortete: „Diese Generation ist eine böse Generation; sie fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer dem Zeichen des Jona.“ (Lukas 11,29). Die Botschaft? Schauen Sie sich um, die Zeichen sind überall, wenn Sie nur die Augen öffnen würden.
Die Pharisäer waren bekannt für ihre Liebe zur Äußerlichkeit, und Jesus machte ihnen das klar: „Ihr Pharisäer reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit.“ (Lukas 11,39). Das saß. Und er setzte noch einen drauf: „Gebt als Almosen, was drinnen ist; siehe, dann ist euch alles rein.“ (Lukas 11,41). Ein Schlag gegen ihre Heuchelei.
Und als ob das nicht genug wäre, sprach Jesus die berühmten Wehe-Rufe aus: „Wehe euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze, Raute und allerlei Gemüse und vernachlässigt das Recht und die Liebe Gottes.“ (Lukas 11,42). Und: „Wehe euch! Denn ihr seid wie die versteckten Gräber, über die die Leute laufen, ohne es zu wissen.“ (Lukas 11,44). Die Pharisäer? Unsichtbar wie Gräber – außen schön, innen voll Verwesung.
Ein Schriftgelehrter, wohl etwas beleidigt, stellte fest, dass diese Worte auch ihn beleidigten. Jesus, nicht minder scharf, antwortete: „Wehe auch euch Gesetzeslehrern! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Lasten auf, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem Finger an.“ (Lukas 11,46). Das war kein sanftes Taktgefühl, das war die Wahrheit mit dem Holzhammer.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten begannen, Jesus vehement zu bedrängen und zu bedrängen. „Als er aber von dort weggegangen war, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihn hart zu bedrängen und ihm vieles aus dem Munde zu ziehen, ihm auflauerten, um etwas aus seinem Munde zu erjagen.“ (Lukas 11,53-54). Sie suchten Fehler bei dem, der keine hatte.
Was lernen wir daraus? Manchmal muss man die Wahrheit sagen, auch wenn sie wehtut. Jesus zeigte uns, dass es wichtiger ist, das Innere zu reinigen als nur das Äußere zu polieren. Und dass Heuchelei niemals belohnt wird. Die Pharisäer bekamen ihre Quittung, und wir bekommen eine Lektion in Echtheit und Integrität.
Das nächste Mal, wenn Sie in einen Konflikt geraten, denken Sie an Jesus und seine direkten, aber weisen Worte. Manchmal braucht es Mut, um die Wahrheit zu sagen – aber es lohnt sich immer.
Amen.