30 Tage Jesus: Überraschende Festrede

Johannes 7,1–52

Es gibt öffentliche Auftritte, und dann gibt es AUFTRITTE, die alles verändern. Als Jesus am Laubhüttenfest öffentlich lehrte, verwandelte er ein gewöhnliches Fest in ein unvergessliches Ereignis voller göttlicher Weisheit und Offenbarung.

Jesus hielt sich zunächst in Galiläa auf, denn in Judäa wollten ihn einige umbringen. Doch als das Laubhüttenfest näher kam, forderten seine Brüder ihn auf, nach Judäa zu gehen und seine Werke öffentlich zu zeigen. Jesus antwortete ihnen: „Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist immer da.“ (Johannes 7,6). Nachdem seine Brüder zum Fest aufgebrochen waren, ging Jesus ebenfalls – jedoch im Verborgenen.

Am Fest selbst waren die Menschen gespalten in ihrer Meinung über Jesus. Einige sagten: „Er ist gut“, andere meinten: „Nein, sondern er verführt das Volk.“ (Johannes 7,12). Es herrschte ein Flüstern und Murmeln, aber niemand sprach öffentlich aus Angst vor den jüdischen Führern.

Zur Mitte des Festes hin ging Jesus in den Tempel und lehrte. Die Leute waren erstaunt und fragten: „Wie kennt dieser die Schrift, obwohl er nicht gelernt hat?“ (Johannes 7,15). Jesus antwortete ihnen: „Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.“ (Johannes 7,16-17). Mit dieser Antwort stellte er klar, dass seine Lehre göttlichen Ursprungs war und nicht nur menschliche Weisheit.

Er ging weiter und sprach über die Absicht, ihn zu töten: „Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch hält das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?“ (Johannes 7,19). Die Menge war verwirrt und einige riefen: „Du hast einen Dämon! Wer sucht dich zu töten?“ (Johannes 7,20). Jesus erinnerte sie an das Wunder am Sabbat und ihre Heuchelei in Bezug auf die Sabbatgebote: „Urteilt nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht.“ (Johannes 7,24).

Die Spannung wuchs, als einige aus Jerusalem fragten: „Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten in Wahrheit erkannt, dass dieser der Christus ist?“ (Johannes 7,25-26). Doch die religiösen Führer lehnten ihn weiterhin ab und schickten Wachen, um ihn zu verhaften.

Am letzten, dem großen Tag des Festes, erhob Jesus seine Stimme und rief: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7,37-38). Hier sprach er vom Heiligen Geist, den diejenigen empfangen sollten, die an ihn glauben würden.

Diese Worte sorgten für großes Aufsehen. Einige sagten: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet.“ Andere: „Dieser ist der Christus.“ Wieder andere fragten: „Kommt der Christus aus Galiläa?“ (Johannes 7,40-41). Es entstand eine Spaltung in der Menge, aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Die Wachen, die gesandt worden waren, um Jesus zu verhaften, kehrten ohne ihn zurück. Die Oberpriester und Pharisäer fragten: „Warum habt ihr ihn nicht gebracht?“ Die Wachen antworteten: „Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“ (Johannes 7,45-46).

Nikodemus, der Jesus zuvor bei Nacht besucht hatte, nahm für ihn das Wort und sagte: „Richtet unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkennt, was er tut?“ (Johannes 7,51). Sie antworteten ihm: „Bist du auch aus Galiläa? Forsche und sieh: Aus Galiläa steht kein Prophet auf.“ (Johannes 7,52).

Diese Episode zeigt die Macht und Weisheit Jesu sowie die Spaltung, die seine Lehre hervorrief. Einige erkannten in ihm den Messias, während andere ihn ablehnten und fürchteten. Jesus rief uns alle dazu auf, unser inneres Verlangen nach Wahrheit und Leben durch ihn zu stillen.

Das nächste Mal, wenn Sie vor einer wichtigen Entscheidung oder einem Konflikt stehen, denken Sie an Jesus‘ Mut und Weisheit auf dem Laubhüttenfest. Vertrauen Sie darauf, dass er die Quelle lebendigen Wassers ist, der unsere tiefsten Bedürfnisse stillt.

Amen.

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