30 Tage Jesus: Augenöffner

Johannes 9,1–41

Es gibt Heilungen, und dann gibt es HEILUNGEN, die nicht nur den Körper, sondern auch die Herzen der Menschen öffnen. Die Heilung des blind geborenen Mannes durch Jesus ist eine solche Geschichte, die zeigt, wie tiefgehend und transformierend Jesu Wirken ist.

Als Jesus an einem Mann vorüberging, der von Geburt an blind war, fragten seine Jünger: „Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?“ (Johannes 9,2). Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“ (Johannes 9,3). Mit diesen Worten stellte Jesus klar, dass die Blindheit des Mannes keine Strafe, sondern eine Gelegenheit für die Offenbarung der göttlichen Macht war.

Jesus spuckte auf die Erde, machte einen Brei aus dem Speichel, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte: „Geh hin, wasche dich im Teich Siloah.“ Der Mann ging, wusch sich und kam sehend zurück (Johannes 9,6-7). Stellen Sie sich die Freude und das Erstaunen des Mannes vor, der zum ersten Mal in seinem Leben Licht und Farben sehen konnte!

Die Nachbarn und diejenigen, die ihn als Bettler kannten, waren verblüfft. Einige sagten: „Ist das nicht der, der da saß und bettelte?“ Andere sagten: „Er ist es.“ Wieder andere: „Nein, er sieht ihm nur ähnlich.“ Er selbst aber sagte: „Ich bin’s.“ (Johannes 9,8-9). Sie fragten ihn, wie es geschehen sei, und er erzählte ihnen von Jesus und dem Wunder.

Die Pharisäer, immer auf der Suche nach einem Grund, Jesus anzuklagen, riefen den Mann zu sich. Es war nämlich am Sabbat geschehen, und das Auftragen von Brei galt als Arbeit. Sie fragten ihn, wie er sehend geworden sei, und der Mann wiederholte seine Geschichte. Einige der Pharisäer sagten: „Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.“ Andere aber fragten: „Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?“ (Johannes 9,16).

Sie riefen auch die Eltern des Mannes, die bestätigten, dass er ihr Sohn und von Geburt an blind war. Sie hatten jedoch Angst vor den Pharisäern und sagten: „Er ist alt genug; fragt ihn selbst.“ (Johannes 9,21). Die Pharisäer befragten den Mann erneut und drängten ihn, Jesus als Sünder zu bezeichnen. Aber der Mann antwortete mutig: „Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.“ (Johannes 9,25).

Frustriert und wütend warfen die Pharisäer den Mann aus der Synagoge hinaus. Jesus hörte davon und fand den Mann. Er fragte ihn: „Glaubst du an den Menschensohn?“ Der Mann antwortete: „Wer ist es, Herr, dass ich an ihn glaube?“ Jesus sagte zu ihm: „Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es.“ Der Mann sprach: „Herr, ich glaube!“ und betete ihn an (Johannes 9,35-38).

Jesus schloss mit einer wichtigen Lektion: „Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.“ Einige Pharisäer, die in der Nähe waren, fragten: „Sind wir denn auch blind?“ Jesus antwortete: „Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; aber nun ihr sagt: ‚Wir sehen‘, so bleibt eure Sünde.“ (Johannes 9,39-41).

Diese Geschichte zeigt, dass wahre Sehkraft mehr als nur physisches Sehen ist. Es geht um das Erkennen der Wahrheit und das Glauben an Jesus. Der blind geborene Mann erhielt nicht nur sein Augenlicht, sondern auch die Erkenntnis, wer Jesus wirklich ist. Die Pharisäer hingegen blieben in ihrer geistlichen Blindheit gefangen.

Das nächste Mal, wenn Sie vor Herausforderungen oder Zweifeln stehen, denken Sie an den blind geborenen Mann und seine Heilung. Öffnen Sie Ihre Augen und Ihr Herz für Jesus, und lassen Sie sich von ihm erleuchten.

Amen.

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