30 Tage Jesus: Abendmahl und Verrat

Matthäus 26,17–56

Es gibt Mahlzeiten, und dann gibt es MAHLZEITEN, die das Schicksal der Welt verändern. Das letzte Abendmahl und die Verhaftung Jesu sind zentrale Ereignisse, die das Drama der Passion einleiten und tiefe geistliche Bedeutung haben.

Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und fragten: „Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten?“ (Matthäus 26,17). Jesus sagte: „Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich das Passamahl halten mit meinen Jüngern.“ (Matthäus 26,18). Die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passamahl vor.

Am Abend setzte sich Jesus mit den Zwölfen zu Tisch. Während sie aßen, sagte Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.“ (Matthäus 26,21). Die Jünger wurden sehr betrübt und begannen, ihn nacheinander zu fragen: „Bin ich es, Herr?“ Jesus antwortete: „Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.“ (Matthäus 26,23-24). Da fragte Judas, der ihn verriet: „Bin ich es, Rabbi?“ Jesus sagte zu ihm: „Du sagst es.“ (Matthäus 26,25).

Während des Essens nahm Jesus das Brot, dankte, brach es und gab es den Jüngern mit den Worten: „Nehmt, esst; das ist mein Leib.“ (Matthäus 26,26). Dann nahm er den Kelch, dankte und gab ihnen den mit den Worten: „Trinkt alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich es neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.“ (Matthäus 26,27-29).

Nach dem Abendmahl sangen sie den Lobgesang und gingen hinaus an den Ölberg. Dort sagte Jesus zu ihnen: „In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir; denn es steht geschrieben: ‚Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.‘ Aber nach meiner Auferstehung will ich euch nach Galiläa vorangehen.“ (Matthäus 26,31-32). Petrus antwortete: „Wenn sich auch alle an dir ärgern, ich werde mich niemals ärgern.“ Jesus sagte zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ (Matthäus 26,34). Petrus beteuerte: „Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen.“ Ebenso sagten alle Jünger.

Dann ging Jesus mit ihnen zu einem Garten namens Gethsemane und sagte zu seinen Jüngern: „Setzt euch hier, während ich dort hingehe und bete.“ (Matthäus 26,36). Er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich, und er begann zu trauern und zu zagen. Jesus sagte zu ihnen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir.“ (Matthäus 26,38). Er ging ein Stück weiter, fiel auf sein Angesicht und betete: „Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Matthäus 26,39).

Er kam zurück und fand die Jünger schlafend. Er sagte zu Petrus: „Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt; der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Matthäus 26,40-41). Zum zweiten Mal ging er und betete: „Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.“ (Matthäus 26,42). Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend. Beim dritten Mal sagte er: „Schlaft nur weiter und ruht euch aus. Siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Menschensohn wird in die Hände der Sünder überliefert. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.“ (Matthäus 26,45-46).

Während Jesus noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern mit Schwertern und Knüppeln, gesandt von den obersten Priestern und Ältesten des Volkes. Judas hatte ihnen ein Zeichen gegeben: „Der, den ich küssen werde, der ist’s; den ergreift.“ Sogleich trat er zu Jesus und sagte: „Sei gegrüßt, Rabbi!“, und küsste ihn. Jesus sagte zu ihm: „Freund, wozu bist du gekommen?“ (Matthäus 26,49-50).

Da traten sie heran, legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. Einer der Begleiter Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Knecht des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. Da sagte Jesus: „Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der wird durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zur Verfügung stellen?“ (Matthäus 26,52-53). Doch wie sollten dann die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?

In jener Stunde sagte Jesus zu der Menge: „Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knüppeln, um mich zu fangen. Täglich saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen.“ (Matthäus 26,55). Da verließen ihn alle Jünger und flohen.

Diese Ereignisse zeigen die tiefste Hingabe und das Leid Jesu, der sich freiwillig für die Sünden der Menschheit opferte. Sie lehren uns über Treue, Verrat, und die unendliche Liebe Gottes, die durch Jesu Opfer sichtbar wird.

Das nächste Mal, wenn Sie sich allein oder verraten fühlen, denken Sie an Jesu Leiden und seine Bereitschaft, diesen Weg für uns alle zu gehen. Er ist immer bei uns, selbst in den dunkelsten Stunden.

Amen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner