Die 10 Gebote im Bundestag?

Vor kurzem sah ich eine politische Debatte im Fernsehen. Dabei musste ich mich unweigerlich fragen, wie christlich geprägt sind solche Diskussionen eigentlich?Gehören die 10 Gebote nicht auch in den Bundetag? So neu ist die Idee tatsächlich gar nicht. Schon Martin Luther fand, die 10 Gebote gehören ins Rathaus, oder eben in den Bundestag. Man stelle sich vor: Statt langer Debatten und nächtlicher Sitzungen im Bundestag, stehen plötzlich die Zehn Gebote zur Diskussion. „Du sollst nicht stehlen“ – wie viele Diskussionen über Steuerhinterziehung könnten wir uns da sparen? „Du sollst nicht töten“ – das Verteidigungsministerium hätte wohl einige ruhigere Tage.

Martin Luther, der große Reformator des 16. Jahrhunderts, hätte sicher große Freude daran, seine Ideen im modernen politischen Kontext zu sehen. Er war der Ansicht, dass die Zehn Gebote nicht nur im Herzen jedes Einzelnen, sondern auch in den Gesetzbüchern verankert sein sollten. Wer hätte gedacht, dass ein theologischer Vorschlag aus der Reformationszeit immer noch so aktuell sein könnte?

Aber mal ehrlich, stellen Sie sich vor, wie das wohl in der Praxis aussähe. Ein Politiker steht auf und sagt: „Lassen Sie uns heute über das achte Gebot sprechen: ‚Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.'“ Plötzlich könnten politische Debatten halb so lang und doppelt so ehrlich sein! Man kann sich das Gelächter und die überraschten Gesichter im Bundestag nur vorstellen.

Nun, da ist noch das Gebot „Du sollst den Feiertag heiligen.“ Keine Arbeit am Sonntag mehr – das wäre doch mal ein revolutionärer Vorschlag, den sogar die faulsten Abgeordneten mit Begeisterung annehmen würden. Und nicht zu vergessen: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.“ Vielleicht würde das zu mehr Respekt und weniger Beleidigungen in den hitzigen Debatten führen.

Doch am wichtigsten ist das erste Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Stellen Sie sich vor, wie dies die politische Landschaft verändern würde. Keine Machtkämpfe, keine Egos – nur der gemeinsame Glaube an höhere Werte. Was für eine utopische Vorstellung!

Natürlich bleibt es eine humorvolle Idee, die Zehn Gebote ins politische Geschehen zu integrieren. Aber vielleicht können wir etwas daraus lernen: Ehrlichkeit, Respekt und Gerechtigkeit sollten in jedem Fall die Grundlage unserer Gesetze und unseres politischen Handelns sein.

Wie steht es in der Bibel? „Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Galater 5,14) Ein wunderbares Gebot, das sicherlich auch den härtesten Politiker zum Nachdenken bringen könnte.

Also, wer weiß? Vielleicht sollten wir Dr. Martin Luthers Vorschlag noch einmal überdenken. Schließlich könnte ein bisschen mehr göttliche Weisheit in der Politik nicht schaden.

Amen.

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